Meilensteine
1898–1951
1898
Friedrich Wilhelm Beckmann gründet die Gesellschaft F. Wilhelm Beckmann, ein Großhandel für Lederwaren. Das bedeutendste Produkt waren bald Schuhsohlen der Eigenmarke Wilbeco.
1923
Sein Sohn Julius Beckmann steigt ins väterliche Unternehmen und Tankstellengeschäft ein: Im Vorgarten des Wohnhauses baut er einen 30 cbm Benzintank ein.
Friedrich Wilhelm Beckmann
* 21. November 1868; † 1. Dezember 1936
Im Jahr 1896 gründete Friedrich Wilhelm Beckmann als Kompagnon die Gesellschaft Beckmann & Pölking. Das Ladenlokal lag am Domhof 4a und handelte mit Zubehör …
Friedrich Wilhelm Beckmann
* 21. November 1868; † 1. Dezember 1936
Im Jahr 1896 gründete Friedrich Wilhelm Beckmann als Kompagnon die Gesellschaft Beckmann & Pölking. Das Ladenlokal lag am Domhof 4a und handelte mit Zubehör für Schuster sowie Lederwaren für Schuhe aller Art. In den folgenden zwei Jahren entdeckte Friedrich Wilhelm allerdings die Freude an der Unabhängigkeit und gründete 1898 die Gesellschaft F. Wilhelm Beckmann, ein Großhandel für Lederwaren. Aus dieser Zeit sind über viele Generationen hinweg seine markigen Worte in Erinnerung geblieben:
„Kumpanei ist Lumpanei.“
Sein Ladenlokal befand sich zunächst zwischen der Schiller- und der Georgstraße – inmitten der heutigen Osnabrücker Innenstadt. Das bedeutendste Produkt waren bald Schuhsohlen der Eigenmarke Wilbeco. Die für die damalige Zeit äußerst fortschrittlichen Gummiabsätze waren der Garant für individuelle Mobilität per pedes.
Die Geburt seines ersten Sohnes Wilhelm im Juli 1900 veranlasste Friedrich Wilhelm, ein „ernsthafter“ Kaufmann zu werden und sein Unternehmen als OHG ins Handelsregister eintragen zu lassen. 1902 und 1909 wurden seine Söhne Julius und Werner geboren.
1927
Bau der ersten Bürgersteig-Tankstelle in der Georgstraße 17 bzw. Schillerstraße 19 durch Julius Beckmann.
1932
Bau der ersten Straßentankstelle am Berliner Platz / Wittekindplatz. Bis 1936 werden weitere 16 Tankstellen gebaut.
Wilhelm Beckmann
* 11. Juli 1900; † 08. Januar 1977
Wilhelm Beckmann war bereits in jungen Jahren eine große Unterstützung für seinen Vater. Nach dem Besuch der Handelsschule übernahm er die Verwaltung der Geschäfte …
Wilhelm Beckmann
* 11. Juli 1900; † 08. Januar 1977
Wilhelm Beckmann war bereits in jungen Jahren eine große Unterstützung für seinen Vater. Nach dem Besuch der Handelsschule übernahm er die Verwaltung der Geschäfte am Standort in Osnabrück und baute einige Jahre später ein weiteres Standbein in Bremen auf: Mit der Erich Franke GmbH & Co. KG stieg Familie Beckmann ins Heizöl- und Schmierstoff-Geschäft ein.
Bevor sein Bruder Werner aus der Kriegsgefangenschaft heimkam, bereitete Wilhelm die Neuaufnahme der Geschäfte vor und koordinierte den Umzug in die Sandbachstraße. Das Geschäftsgebäude in der Georg- bzw. Schillerstraße wurde durch Kriegseinwirkungen völlig zerstört.
1934
Das Einzelhandelsperrgesetz verbietet Neugründungen von Einzelhandelsunternehmen durch Großhändler. Deshalb wird für die Ausweitung der Geschäftstätigkeiten nach Bremen die Firma Erich Franke GmbH & Co. KG gegründet.
1936
Nach dem Tod von Friedrich Wilhelm führen seine Söhne Wilhelm und Julius die Geschäfte fort. Da erste Schuhfabriken entstanden sind, wird der Lederwarengroßhandel eingestellt.
Julius Beckmann
* 31. Oktober 1902; † 30. September 1969
Julius Beckmann war absoluter Avantgardist und Automobilist. Nach dem Besuch der Handelsschule trat er in das väterliche Unternehmen ein. …
Julius Beckmann
* 31. Oktober 1902; † 30. September 1969
Julius Beckmann war absoluter Avantgardist und Automobilist. Nach dem Besuch der Handelsschule trat er in das väterliche Unternehmen ein. Sein Mut und Entdeckergeist haben den Einstieg in das Tankstellengeschäft für das Unternehmen geebnet.
Während Friedrich Wilhelm wie zur damaligen Zeit üblich am Mittag das Geschäft verlassen hatte, um sich zur Kneipe zu begeben, ließ Julius 1923 im Vorgarten des Wohnhauses und Handelskontors seines Vaters in der Georg-/Schillerstraße einen 30 cbm Erdtank einlagern. Das sollte ihm noch Ärger einbringen.
Bei der Heimkehr soll Friedrich Wilhelm seinen Söhnen ungläubig von seinen Erlebnissen auf dem Weg in die Kneipe in etwa Folgendes erzählt haben: „Ihr glaubt gar nicht, was mir widerfahren ist. Auf dem Weg zur Kneipe habe ich ein Pferdefuhrwerk mit einem gigantischen Tank gesehen. Was für ein Idiot bestellt denn so ein großes Teil?“
Worauf Julius trocken entgegnete: „Du, Papa. Du hast ihn gekauft.“ Der geliebte Birnbaum von Friedrich Wilhelm musste weichen; natürlich waren die Kompetenzen im Umgang mit der neuen Technik noch nicht sonderlich ausgeprägt. Über Nacht gab es einen ergiebigen Regenguss und der unbefüllte und nicht beschwerte Tank trieb durch den steigenden Grundwasserpegel am nächsten Morgen wieder auf.
1939
Alle Betriebe der Mineralölwirtschaft werden als kriegswichtige Branchen in eine „zentrale Verwaltungswirtschaft“ überführt. Die Beckmann-Brüder werden arbeitslos.
1939–1945
Der zweite Weltkrieg führt zu einer fast vollständigen Zerstörung aller Anlagegüter des Unternehmens.
Werner Beckmann
* 21. Mai 1909; † 30. März 1987
Werner Beckmann wurde nach einem juristischen Studium Rechtsanwalt. Ab 1937 befand er sich in der Grundausbildung als Ergänzungssoldat bei der Marine, …
Werner Beckmann
* 21. Mai 1909; † 30. März 1987
Werner Beckmann wurde nach einem juristischen Studium Rechtsanwalt. Ab 1937 befand er sich in der Grundausbildung als Ergänzungssoldat bei der Marine, musste später als Kommandant auf einem Minensucher an die Front und geriet in Kriegsgefangenschaft. 1948 kehrte Werner wieder heim und baute die Geschäfte der F. Wilhelm Beckmann OHG neu auf.
Werner hatte seinen Sold in Briefmarken angelegt. Andere Anlagemöglichkeiten waren entweder verboten (Edelmetalle) oder unsicher. Kurz vor der Währungsreform verkaufte er die umfangreiche Sammlung und kaufte mit der Reichsmark eine Ladung Benzin von den Alliierten. Diese waren von der Währungsreform nicht betroffen und akzeptierten deshalb Reichsmarkzahlungen. Das Benzin wurde in einem Ganzzug aus Hamburg angeliefert. Gelagert wurde die Ware in von den Alliierten beschlagnahmten unterirdischen Behältern in der Sandbachstraße, deren Peilstutzen man unten zugeschweißt hatte. Während der regelmäßigen Kontrollen konnte deshalb nicht festgestellt werden, dass die Behälter wieder befüllt wurden.
Werners erster Sohn Uwe wurde 1951 geboren.
1948
Werner Beckmann kehrt aus seiner Kriegsgefangenschaft heim und baut die Geschäfte der F. Wilhelm Beckmann OHG wieder auf.
1951
Die Erich Franke GmbH & Co. KG baut an der A1 bei Sittensen zwei Autobahntankstellen und eine Raststätte, die in den Folgejahren von der F. Wilhelm Beckmann OHG betrieben werden.
1952–1988
1952
Die F. Wilhelm Beckmann OHG wird Mitglied der Deutschen AVIA.
1959
Der erste Überseetanker „AQUABELLE“ mit einer Ladung schweren Heizöls (19.500 to) für die F. Wilhelm Beckmann löscht aus Venezuela kommend in Rotterdam.
Bau der Tankläger (1956-86)
Bereits 1956 begannen die Bauarbeiten für das Tanklager auf dem Gelände der Unternehmenszentrale in der Rheinstraße in Osnabrück, bis es 1962 in Betrieb…
Bau der Tankläger (1956–86)
Bereits 1956 begannen die Bauarbeiten für das Tanklager auf dem Gelände der Unternehmenszentrale in der Rheinstraße in Osnabrück, bis es 1962 in Betrieb genommen wurde und die Aro 1 zum ersten Mal im Heimathafen einlief. Nur ein Jahr später erweiterte das Unternehmen seine Lagerkapazität um einen Standort in Duisburg. 1968 folgte der zweijährige Bau des Tanklagers in Bremen, Große Riehen 11. Das Tanklager wurde nicht an der Weser errichtet, obwohl Grundstücke zur Verfügung gestanden hätten. Es wurde auf ein Mietgrundstück neben das 1960 errichtete Verwaltungsgebäude der Bremer Mineralöl GmbH gestellt. Deshalb bedurfte es einer 800 m langen Pipeline.
Fünf weitere Tankläger wurden für den Umschlag der Ware angemietet. Im Juli 1979 fand eine Zusammenführung der eigenen Tankläger in der ÖTAG Öltanklager GmbH & Co. KG statt.
1960
Umzug in das Verwaltungsgebäude in der Rheinstraße 82.
1969
Tod des Gesellschafters Julius Beckmann.
Die Gesellschaft erreicht ihren maximalen Absatz:
800.000 to schweres Heizöl
500.000 to Mitteldestillat (Diesel und leichtes Heizöl)
Zeit des Umbruchs (1969–79)
Der Tod von Julius Beckmann löste große Unruhe im Gesellschafterkreis aus. Das Unternehmen geriet in den Folgejahren …
Zeit des Umbruchs (1969–79)
Der Tod von Julius Beckmann löste große Unruhe im Gesellschafterkreis aus. Das Unternehmen geriet in den Folgejahren in eine prekäre Lage. Die aus der Ölkrise resultierten Preissteigerungsrücklagen waren 1977 „verbrannt“, das Eigenkapital zu mehr als der Hälfte aufgezehrt. Nur kurze Zeit später starb Wilhelm Beckmann.
Am 01. Oktober 1977 sollte die Gesellschaft entweder an die Firma Bantleon in Ulm oder an die Deutsche Texaco AG verkauft werden. Die Texaco AG entsandte Franz Hinz als Geschäftsführer, um die Übernahme vorzubereiten. Die Hausbanken nahmen mit Ausnahme der Commerzbank AG die Kündigung der Kreditlinie zurück.
Am 01. Oktober 1978 fusionierten die F. Wilhelm Beckmann GmbH & Co. KG und die Deutsche Texaco AG ihre jeweils maroden Tochtergesellschaften in Bremen zur Bremer Mineralölhandel GmbH. Bereits das Jahr der Fusion brachte einen kleinen Gewinn. Der Geschäftsführer Heinz Sonnenkalb entwickelte die Gesellschaft in den Folgejahren zur erfolgreichsten deutschen Mineralölgesellschaft in dieser Größenordnung.
Im Jahr 1979 vermietete Uwe Beckmann die nicht mehr benötigten Tanklagerkapazitäten an den Erdölbevorratungsverband K.d.ö.R. Dieses gelang nur auf dem Kulanzweg, weil die Gesellschaft aufgrund des eingestellten Importgeschäfts im Vorjahr keine Andienungsrechte mehr hatte. Der Mietvertrag hatte einen Kapitalwert von 7.800 TDM.
Im selben Jahr kaufte Uwe die Kommanditanteile von den Erben des Gesellschafters Wilhelm Beckmann und beendete die Verhandlungen sowohl mit Bantleon als auch mit der Deutschen Texaco AG. Er wurde als alleiniger Erbe von Werner Beckmann eingesetzt. Franz Hinz entschied nicht zur Texaco zurückzukehren, sondern mit dem zum alleinvertretungsberechtigten Geschäftsführer ernannten Uwe Beckmann die Geschäfte zu führen.
1973
Jahr der ersten Ölkrise: Durch den Versorgungsvertrag mit der Deutschen BP AG können hohe Margen erzielt werden. Das Rekordergebnis in Höhe von 7.700 TDM wird im Wesentlichen (5.500 TDM) in eine Preissteigerungsrücklage eingestellt.
1977
Tod des Gesellschafters Wilhelm Beckmann.
Uwe Beckmann, der älteste Sohn von Werner, tritt in die Gesellschaft ein.
Brand im Tanklager
Duisburg (1979)
Das Tanklager in Duisburg brannte am 1.10.1979 bei Reparaturarbeiten wegen eines vorangegangenen kleineren Feuers fast vollständig ab. Der Schaden übertraf…
Brand im Tanklager Duisburg (1979)
Das Tanklager in Duisburg brannte am 01. Oktober 1979 bei Reparaturarbeiten wegen eines vorangegangenen kleineren Feuers fast vollständig ab. Der Schaden übertraf die Versicherungsgrenzen in Höhe von Millionen. Der Schadensverursacher Rheinhold & Mahler, Tochtergesellschaft der Bayer Leverkusen AG, lehnte jede Verantwortung ab.
Zahlreiche Prozesse (1979–1986) führten 1986 zu einem Vergleich. Rheinhold & Mahler zahlte an ÖTAG 6.500 TDM. Die Vergleichsbereitschaft wurde beflügelt, nachdem Prozessbetrug nachgewiesen werden konnte. Aus der Vergleichssumme wurde das Tanklager in Kassel errichtet.
1984
Gründung der Beckmann Mineralölhandel GmbH.
1956–1986
Errichtung von Tanklägern in Osnabrück (1962), Duisburg (1963), Bremen (1970) und Kassel (1986). Das Tanklagergeschäft wird in der 1964 gegründeten ÖTAG Öltanklager GmbH & Co. KG zusammengeführt.
1987
Tod des Gesellschafters Werner Beckmann.
Austritt aus der Deutschen AVIA: Das Design der Marke Q1 wird entwickelt.
Uwe Beckmann
* 18. Januar 1951
Nach Abschluss seines Studiums der Volkswirtschaftslehre trat Uwe Beckmann im Jahr 1977 zu Zeiten großen Umbruchs …
Uwe Beckmann
* 18. Januar 1951
Nach Abschluss seines Studiums der Volkswirtschaftslehre trat Uwe Beckmann im Jahr 1977 zu Zeiten großen Umbruchs als kaufmännischer Angestellter in die Gesellschaft ein. Ihm standen Jahre der Loslösung, Wiedererrichtung und Unabhängigkeit bevor.
Eingeengt zwischen der August Pickel GmbH & Co. KG in Oldenburg und den Firmen Heistermann (Bielefeld) und Schlüter (Gütersloh) war das expansive Tankstellengeschäft immer mehr an Grenzen gestoßen. Die Deutsche AVIA GmbH legte Uwe 1987 daher den Austritt aus dem Markenverbund nahe. Kurz darauf wurde unter seiner Leitung die Marke Q1 – Qualität zuerst – entwickelt. Im Sommer des Folgejahres flaggte die Partnerstation der Familie Schuchardt in Duisburg Beeck als erste Tankstelle unter Q1.
1988 wurde Frederick, Uwes zweites Kind, geboren.
1988
Die Partnerstation der Familie Schuchardt in Duisburg Beeck wird die erste Q1 Tankstelle.
1993–2017
1993
Eine Tochtergesellschaft in der Tschechischen Republik, die C1 Linie a.s., wird gegründet. In den Folgejahren werden 8 Tankstellen in Tschechien gebaut.
Einführung von
Biodiesel (1996)
Es war der Verkaufsschlager an den Tankstellen der späten 1990er und 2000er Jahre: Wer wollte, konnte seinen Pkw mit 100 % Biodiesel tanken. …
Einführung von Biodiesel (1996)
Es war der Verkaufsschlager an den Tankstellen der späten 1990er und 2000er Jahre: Wer wollte, konnte seinen Pkw mit 100 % Biodiesel tanken. Der Biodiesel überzeugte in kürzester Zeit nicht nur Autofahrer, sondern auch Bauern, die zum Beispiel auf stillgelegten Ackerflächen Rapspflanzen anbauten, aus denen der Biodiesel gewonnen wurde. Während die Bauern Prämien für die Flächenstilllegung kassierten und den Raps gewinnbringend an Ölmühlen verkaufen konnten, freuten sich Autofahrer über bis zu 19 Pfennig günstigeren Kraftstoff und das Gefühl, den Planeten mit dem umweltfreundlicheren Dieselbetrieb zu schonen.
Zusammen mit der Raiffeisengenossenschaft Georgsmarienhütte entwickelte sich die Beckmann Mineralölhandel GmbH zum Biodiesel-Marktführer im Raum Osnabrück.
Mit einer hohen Netzdurchdringung nahm Beckmann auch im Tankstellenmarkt insgesamt eine führende Position ein. Während der Absatz des Biodiesels stetig wuchs, kritisierte Adolf Haarmeier, seinerzeit Geschäftsführer des Beckmann Mineralölhandels, Autohersteller, den Markt um Biodiesel zu verpassen. So rüsteten nur Volkswagen und Mercedes ihre Fahrzeuge ab Werk auf, um den Biosprit tanken zu können.
Heute sind von dem einstigen Boom nur sieben Prozent geblieben, die der Gesetzgeber den Mineralölkonzernen vorgeschrieben hat, dem normalen Diesel beizumischen. Das Aus für Biodiesel wurde politisch durch die Kündigung der Steuervergünstigung des Produkts manifestiert. Für den Kunden wurde es dadurch teurer als die Nutzung fossilen Diesels.
2000–2002
Die DEA führt für ihre Tankstellen die „Payback-Karte“ ein und löst damit einen Preiskrieg aus. Erstmals in der Geschichte des Öls erwirtschaften die bundesdeutschen Tankstellen im Mai 2000 negative Margen. Die Verluste in der Branche sind verheerend.
Die Verluste zwingen zu einer Bereinigung in der Beckmann-Gruppe. Die Reederei (ARO) wird liquidiert, der technische Handel (Beckmann Technik-ALW) und die tschechischen Tankstellen werden verkauft, die drei tschechischen Grenzstationen vermietet (Aš, Křimov, Lísková).
2003
Infolge von Fusionen im Tankstellenmarkt (Shell/DEA und BP/Aral) kauft Q1 34 Tankstellen von der Deutschen Shell AG und überschreitet die Marke von 100 Tankstellen.
2005
Die Geschäfte der Beckmann Mineralölhandel GmbH gehen in Folge der Abwehr eines Übernahmeversuchs in eine Nachfolgegesellschaft – die Q1 Tankstellenvertrieb GmbH & Co. KG – über. Das Geschäft der F. Wilhelm Beckmann (Gasflaschen und -zubehör) geht an die Gebrüder Beckmann GmbH über.
2006
Q1 wird Markenpartner von Aral. Die erste Station im Q1 Tankstellennetz wird die Aral Tankstelle am Kurt-Schumacher-Damm in Osnabrück.
2008
Q1 kauft 21 Tankstellen aus der Insolvenzmasse der Lorenz Mohr GmbH & Co. KG (LoMo). Gleichzeitig wird Q1 mit dem Zukauf Markenpartner von ENI.
2011
Einführung des Oase Shopkonzepts.
Einführung von
Diesel premium (2014)
Q1 antwortete 2014 auf das Aus des Biodiesels. Diesel premium heißt die neue Kraftstoffqualität, die speziell für anspruchsvolle Autofahrer entwickelt wurde und …
2014
Frederick Beckmann tritt in die Gesellschaft ein.
2015
Die Gesellschaft wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und firmiert unter Q1 Energie AG.
Nach langjährigen Vergleichsverhandlungen gelingt es, die C1 Linie a.s. und damit die tschechischen Tankstellen auf ein nachhaltiges Fundament zu stellen. Eine Neuverhandlung der bestehenden ungünstigen Pachtverträge sichert die Erträge ab.
Große Schritte unter
neuem Namen
Zahlreiche politische, technologische oder gesellschaftliche Einflüsse prasselten auf die bis dato eher konservative Mineralölbranche ein und animierten zum Umdenken. …
Große Schritte unter neuem Namen
Zahlreiche politische, technologische oder gesellschaftliche Einflüsse prasselten auf die bis dato eher konservative Mineralölbranche ein und animierten zum Umdenken.
Aus der Q1 Tankstellenvertrieb GmbH & Co. KG wurde am 08. April 2015 die Q1 Energie AG. Mit der Umwandlung zur Aktiengesellschaft ging eine Änderung des Rechtskleids einher, die etablierte Gesellschafterstruktur blieb jedoch unverändert.
Die Veränderung steht in Einklang mit der erfolgreichen Unternehmensentwicklung der vorherigen Jahre. Die neue Rechtsform ermöglicht Q1 eine geänderte Finanzmarktfähigkeit und somit die Chance, wirtschaftlich noch zukunftsorientierter und nachhaltiger zu agieren. Q1 will sich offensiv den geänderten Marktbedingungen stellen und die Zukunft der Branche aktiv gestalten.
Der modifizierte Unternehmensname macht deutlich, dass sich das Betätigungsfeld von Q1 weiterentwickelt hat: Tankstellen sind heute weit mehr als nur „Tank”stellen im althergebrachten Sinn. Q1 erschließt neue Geschäftsfelder und rüstet sich für die Mobilität der Zukunft.
2017
Q1 präsentiert den „Fuel Price Analyzer“, eine innovative Software, welche eine Vielzahl an Möglichkeiten bietet, um Preisänderungen nachvollziehbarer und verständlicher darzustellen. An der Rheinstraße wird nach zweijähriger Bauzeit die neue Unternehmenszentrale bezogen.
Die Unternehmenszentrale
Durch Kriegseinwirkungen wurde das Geschäftshaus in der Georg- bzw. Schillerstraße völlig zerstört. Es bestanden keine Lager- und Arbeitsräume mehr. …
Die Unternehmenszentrale
Durch Kriegseinwirkungen wurde das Geschäftshaus in der Georg- bzw. Schillerstraße völlig zerstört. Es bestanden keine Lager- und Arbeitsräume mehr. Als Büroraum diente nur ein einziges Kontor, welches sich in der früheren Garage der Familie Beckmann befand und gerade für den Zweck der auf dem gleichen Grundstück befindlichen Tankstelle genügte.
Man entschied sich, das Geschäftshaus nicht wieder aufzubauen, sondern auf diesem Grundstück lediglich die Tankstelle, die sich in ihrer jetzigen Bauart ebenfalls schon längst als zu klein erwiesen hat, und den dazugehörenden Büroraum zu belassen. Die gesamte Großhandlung mit ihren Arbeits-, Lager- und Büroräumen und die Garagen wurden an die Sandbachstraße verlegt. Das Verwaltungsgebäude wurde der wachsenden Belegschaft jedoch nach kurzer Zeit nicht mehr gerecht. Es bestand aus nur teilweise gemauerten Baracken in einstöckiger Bauweise.
Der Architekt und Bauunternehmer Thomas Krohn (Schwiegervater von Werner Beckmann) plante und errichtete in der Rheinstraße 82 ein neues Verwaltungsgebäude im typischen Stil der 60er Jahre, das in dieser Form bis zum großen Umbau genutzt wurde. 2017 bezogen die Mitarbeiter die ersten Büros im neuen Gebäudeteil. Heute beherbergt die Q1 Unternehmenszentrale neben den eigenen Mitarbeitern auch den Hafencampus und das SmartCityHouse.
2018–2023
2018
Die Marke von über 200 Q1 Tankstellen wird überschritten.
Frederick Beckmann
* 08. Juli 1988
Frederick Beckmann durchlief bereits während seiner Schul- und Studienzeit verschiedene Stationen im Unternehmen. …
Frederick Beckmann
* 08. Juli 1988
Frederick Beckmann durchlief bereits während seiner Schul- und Studienzeit verschiedene Stationen im Unternehmen. Nach seinem Abschluss zum Master of Science in Management trat er 2014 als Prokurist in das Familienunternehmen ein und wurde zwei Jahre später zum CEO. Mit einem offenen und transparenten Führungsstil legt er ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung der Unternehmenskultur und das Empowerment der Mitarbeiter.
Der Aufbau einer eigenen IT-Kompetenz sowie die Initiierung der Digitalisierung des Unternehmens standen für Frederick früh im Fokus. Mit der App zahlz positioniert sich Q1 als Innovationstreiber der Branche. Eine konsequente Markenführung und der qualitative Ausbau des Tankstellennetzes sorgen für eine Wiederbelebung der Marke Q1 und damit für die Etablierung als B-Preiser.
Mit dem von Frederick eingeführten Strategieprogramm Next Level verfolgt Q1 das Ziel, den Markt von morgen schon heute zu gestalten. Neben zunehmenden klimafreundlichen Aktivitäten und einer konsequenten Digitalisierung umfasst das Projekt die Weiterentwicklung der Tankstelle zu einem Multi-Service-Hub.
Weiteres Engagement widmet Frederick der Startup-Szene – insbesondere mit dem Fokus Energie und Mobilität. Als Geschäftsführer des SmartCityHouses, Ideengeber vom Hafencampus sowie mit weiteren Beteiligungen schafft Frederick ein Innovationsnetzwerk mit großer Strahlkraft.
2020
Die ersten sieben Schnellladestandorte gehen in Betrieb.
Q1 steigt ins LNG-Geschäft ein. Die erste Q1 LNG-Tankstelle wird in Koblenz errichtet.
Neue Wege, neue Kraftstoffe
2020 – ein Jahr im Zeichen Nachhaltiger Energien bei Q1. Nach dem erfolgreichen Start in die Elektromobilität, errichtete Q1 die erste LNG-Tankstelle in Koblenz. …
Neue Wege, neue Kraftstoffe
2020 – ein Jahr im Zeichen Nachhaltiger Energien bei Q1. Nach dem erfolgreichen Start in die Elektromobilität, errichtete Q1 die erste LNG-Tankstelle in Koblenz. Und gleich im Folgejahr bündelte das Unternehmen als Teil des Strategieprogramms Next Level alle klimafreundlichen Aktivitäten in einem neuen Geschäftsbereich. Der Bereich Nachhaltige Energien soll ein Zeichen setzen, Expertenwissen konzentrieren sowie ausbauen und somit dazu beitragen, die neuen Geschäftskonzepte agil weiterzuentwickeln. Stets im Fokus: Das Ziel eines klimaneutralen Produktportfolios bis 2035.
Die jüngsten Bemühungen in diesem Kontext mündeten Anfang 2023 in der Mitgründung der 14degrees GmbH, mit der ein digitaler B2B THG-Quotenhandel möglich wird. Als zentrales Klimaschutzinstrument hilft die Treibhausgasminderungs-Quote dabei, den nachhaltigen Wandel im Verkehrssektor zu beschleunigen.
Im April 2023 setzte das Unternehmen Interatec den Spatenstich für den Bau einer E-Fuels Produktionsanlage in Frankfurt Hoechst. Die dort hergestellten E-Fuels werden bei Q1 im Tanklager in Osnabrück mit Diesel geblendet, um klimafreundlichen E-Diesel herzustellen. Das Endprodukt soll bundesweit ausgeliefert werden – eine Q1 Tankstelle wird zu den ersten Anbietern gehören.
2021
Go-live des hauseigenen Start-ups zahlz: Die App ermöglicht es Q1 Kunden nun, ihren Kraftstoff digital direkt an der Zapfsäule zu bezahlen.
Alle klimafreundlichen Aktivitäten werden im neuen Geschäftsbereich Nachhaltige Energien gebündelt.
Zusammen mit sieben Partnern gründet Q1 das SmartCityHouse, einen Think-Tank für neue Geschäftsmodelle.
2022
Eröffnung der vierten Tankstelle in Tschechien (Železná Ruda).
Q1 erweitert das Tankstellennetz um 16 Standorte der Günther-Tank GmbH.
Krieg in Europa
Der Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine ab Februar 2022 hatte weitreichende Folgen für die Energiebranche. …
Krieg in Europa
Der Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine ab Februar 2022 hatte weitreichende Folgen für die Energiebranche. Sanktionen und weitere Maßnahmen führten zu einer massiv erhöhten Volatilität und Dynamik im Tankstellengeschäft. Einstandspreise stiegen schneller als die Verkaufspreise folgen konnten. Grundlegende Marktstrukturen verschoben sich und der Spotmarkt für Kraftstoffe in Deutschland trocknete aus. Glücklicherweise konnte Q1 auf eine gute und stabile Versorgungsbasis bauen, die über feste Vertragsbeziehungen abgedeckt war.
Zum Ende des Kalenderjahres erfolgte jedoch die Aufgabe des Geschäftsfeldes Erdgas & Strom. Im Erdgasgeschäft basierten die Rohstofflieferungen maßgeblich auf russischem Erdgas. Aufgrund der massiven Verwerfungen an den Spotmärkten und den humanitären Missständen entschied Q1, das Geschäft mit fossilem Erdgas sukzessive zurückzufahren. Die Geschäftsaktivitäten mit konventioneller leitungsgebundener Energie erzeugten in der Marktlage für Q1 unzumutbare wirtschaftliche Härten, die nicht tolerierbar waren.
2023
Q1 errichtet die 50. Ladesäule.
Gründung der Cloud-Plattform 14degrees für digitalen THG-Quotenhandel. Neben Q1 und dem SmartCityHouse beteiligen sich auch die DS-Mineralöl GmbH und die LM IT Services AG an dem Startup.